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UNSERE ERFAHRUNGEN MIT DEM SCHAMANISMUS

Aktualisiert: 5. Okt. 2022

Georg Lhotsky & Eva-Maria Stelljes, Wien im Sommer 1985.



Wir haben vor 3 Jahren, 1982, beim Seminar "HEILEN UND SCHAMANISMUS" in Alpbach, Tirol, Professor Alberto Villoldo kennengelernt. Er ist Bewußtseinsforscher an der San Francisco State University. Er hat die außergewöhnlichen Heiler der Welt 15 Jahre lang studiert und ist dabei Schüler des Inka Schamanen Don Eduardo Calderon geworden.Don Eduardo Calderon ist ein 56 Jahre alter Heiler und Schamane, ebenso bekannt als Keramiker und Bildhauer. Er lebt in einem kleinen Fischerdorf im Norden von Peru.


Noch im selben Jahr, 1982, fuhren wir mit Alberto Villoldo nach Peru, um per Erfahrung das sogenannte "Alte Wissen" kennenzulernen, angeleitet und unterstützt durch den Fischer, Künstler und Schamanen Eduardo Calderon Palomino. Er ist einer der bestuntersuchtesten Schamanen. Über ihn ist als Ergebnis einer langjährigen Feldforschung das Buch "Magier der 4 Winde" im Hermann Bauer Verlag erschienen. Autor ist der Anthropologe Douglas Sharon.


Was ist Schamanismus? Schamanismus ist ein 100.000 Jahre altes Wissen, das bis vor einiger Zeit geheim war. Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen und das Wissen wurde nur als Erfahrungslernen vom Meister an den Schüler weitergegeben. Schamanismus ist eine Geisteshaltung, die heilt - im weitesten Sinn. Eine Heilmethode, die in Synthese denkt und damit zu einer Vorstellung des Ganzen verhilft. Doch heilen Technik und Weltbild der Schamanen nicht nur das erkrankte Individuum, sondern wirken auf den gesamten Gesundungsprozess des Stammes ein. So kommt dem Schamanen auch eine soziale Bedeutung zu. Wenn es stimmt, daß sich im Individuum alle sozialen Energien verdichten, muß notwendigerweise die individuelle Heilung eine Ausstrahlung auf das Gesamte haben. "Heilung ist Selbstheilung" sagt Don Eduardo Calderon. Die Schamanen kommen oft aus den untersten Schichten des sozialen Weltgefüges. Von afrikanischen Stämmen, tibetanischen Klöstern, australischen Ureinwohnern, der sibirischen Tundra, den Eskimos, den Indianern Nord- und Südamerikas... Warum veröffentlichen die Schamanen dieses Wissen jetzt? Es gibt übereinstimmende Prophezeiungen: "Der Planet Erde ist in Gefahr. Die neuen Schamanen kommen aus dem Westen - gemeinsam mit ihnen haben wir die Macht, den Planeten zu retten." Die Gedankenwelt des Schamanismus beinflußt das Bewußtsein zahlreicher Menschen und ist zum bevorzugten Thema der modernen Wissenschaften geworden: Psychologie, Gehirnforschung, Biologie, Systemtheorie, theoretische Physik... Tief hinter diesem Vorgang verbirgt sich die Sehnsucht nach Heilung. Der Schamane zeigt uns die Methoden dazu.


Don Eduardo führte uns an die "Plätze der Kraft", in Machu Picchu und in die Scharrbilder von Nasca. In nächtlichen Ritualen lernten wir die Kraft und Energie in und um uns wahrzunehmen und sie bewußt zu steuern. Don Eduardo arbeitet mit den 4 Himmelsrichtungen, den 4 Winden, Trancetechniken, Spirale und Mesa. Mesa heißt soviel wie Tafel, Altar, Tisch. Don Eduardos Mesa besteht aus uralten Kraftobjekten, die er selbst "Mittler" nennt, oder "Antennen", die ihn mit kosmischen Kräften verbinden. Wir hatten Gelegenheit, durch Erfahrung Zugang zu diesem alten Wissen zu finden und unsere dabei gemachten Erlebnisse in unsere westlich geschulte Denkweise zu integrieren.


Schamanismus wurde für uns die intensive Erfahrung einer bewußten Weiterentwicklung des evolutionären Bewußtseins des Menschen.Wir beschlossen eine zweite Erfahrungs-Reise - diesmal mit der Kamera – zu machen. Als teilnehmende Beobachter. Daraus enstand die 12-teilige Serie HEALING STATES Doorways to the spirit world Die Originalfassung ist englisch. Präsentiert wird die Serie in der amerikanische Fassung von dem Bewußtseinsforscher Dr. Alberto Villoldo. Der deutsche Titel: HEILEN UND SCHAMANISMUS Dokumente anderer Wirklichkeiten 1 - 12 Wir haben diese 12-teilige Dokumentation als freie Produzenten produziert. Gedreht wurde in Brasilien und Peru im Sphinx Verlag, Schweiz, erscheint das Buch zur Serie. Autoren sind der Psychologe Professor Alberto Villoldo und der Parapsychologe Professor Stanley Krippner, die die Phänomene der Heilung und die Haltung des Schamanismus aus wissenschaftlicher Sicht beschreiben. Georg Lhotsky und Eva-Maria Stelljes bringen ihre Erfahrungen als Teilnehmer ein. Wir wollten unsere Dokumentations-Serie ursprünglich ALTERNATIVE HEILWEISEN nennen. Je mehr wir uns aber mit dem Thema beschäftigten, desto klarer wurde uns, daß es nicht um eine Alternative - um etwas Anderes, um etwas Entgegengesetztes geht, sondern um die Verbindung von "westlichem Wissen und östlicher Weisheit". Die Serie entwickelt sich von der Heilung der Kranken durch geistige Kraft - begleitet von ungewöhnlichen Phänomenen - bis zur "Heilung der Gesunden", der Erweiterung des Bewußtseins. Die Serie beginnt in Brasilien. Das Besondere ist, daß die spektakulärsten parapsychologischen Heilungen von Schulmedizinern durchgeführt werden, die neben ihrer "normalen" Praxis ihre ungewöhnlichen Heilfähigkeiten ohne Entgelt anbieten. "Das Abendland hat dieses Wissen einfach vergessen", meinen sie. Diese spiritistischen Schulmediziner sind bestrebt, ihre Fähigkeiten aus dem "Wunder-Eck" herauszuholen. Es geht nicht um Alternativen zur heutigen Schulmedizin, sondern um eine Synthese der modernen Naturwissenschaft mit dem alten Wissen.


In Peru begibt sich eine Gruppe von sehr unterschiedlichen, wissenschaftlich geschulten, westlichen Menschen offen und kritisch in das Erfahrungslernen einer schamanistischen Initiationsreise und einige von ihnen werden von Don Eduardo eingeweiht. Wir wollen auf diese ungewöhnlichen Dinge einfach nur hinweisen, nichts beweisen - die Ärzte und Wissenschaftler mögen überprüfen, ob dieses Wissen übertragbar ist und was davon in Europa - wenn auch verschüttet – noch vorhanden ist. Aus den Erfahrungen mit unserer Serie wissen wir, daß immer mehr Menschen Interesse an diesem Themenkreis haben. In Sommer 1985 sendete RTL - der kommerzielle Privat-Sender in Luxembourg - die Serie 12 Sonntage hintereinander um 22 Uhr und hatte hohe Einschaltziffern, sehr viele Briefe der Zuseher und ein zusätzlicher Telefondienst mußte auch eingerichtet werden.


Unsere Wahrnehmung ist, daß immer mehr Physiker, Biologen, Systemtheoretiker entdecken, daß die Mystik, das alte Wissen, die "Geheimlehren", in der neuen Physik, in der Biologie, in einer heutigen Naturwissenschaft ihre Entsprechung und Bestätigung finden. Die Naturwissenschaften sind nach Ansicht Prof. Herbert Pietschmanns, Ordinarius für theoretische Physik an der Universität Wien, an einem Wendepunkt angelangt. Ihre großartigen Leistungen, fußend auf dem Zusammenspiel von Logik und Experiment, setzen die Eliminierung des Widerspruchs voraus. Nun ist aber ein Zeitalter angebrochen, in dem wir Widersprüchliches gelten lassen müssen, um innerhalb eines erweiterten Weltbildes endlich auch dem Menschen gerecht zu werden.


Herbert Pietschmann hat auch das Aufsehen erregende Buch "DAS ENDE DES NATURWISSENSCHAFTLICHEN ZEITALTERS" geschrieben. Erschienen 1980 bei Zsolnay. Fritjof Capra, ein Österreichischer, der an der Stanford University, U.S.A., theoretische Physik liest, hat das Buch "DER KOSMISCHE REIGEN" geschrieben. Erschienen im Otto Wilhelm Barth Verlag 1977. Was sich in der Physik als immerwährende Bewegung unendlich kleiner Elementarteilchen um den Atomkern darstellt, entspricht der östlichen Vorstellung eines immerwährenden "kosmischen Tanzes", eines Reigens, in den der Mensch, sich ständig wandelnd, miteinbezogen ist. Das All ist in ihm, wie er Teil des Alls ist, schreibt Fritjof Capra.


"Alles fließt", das berühmte Wort von Heraklit hat sich auch in der modernen Forschung bewahrheitet. Capra ist es gelungen, den Wandel im abendländischen Bewusstsein als ein erregendes Abenteuer des Geistes zu schildern. Er entwirft ein zeitgemäßes Weltbild, das Gelehrte so verschiedener Provenienz wie Werner Heisenberg, Lama Anagarika Govinda und der amerikanische Kulturphilosoph Alan Watts als richtungsweisend für die Zukunft erklären. Wahrscheinlich darf man ganz allgemein sagen, daß sich in der Geschichte des menschlichen Denkens oft die fruchtbarsten Entwicklungen dort ergeben haben, wo zwei verschiedene Arten des Denkens sich getroffen haben.


Diese verschiedenen Arten des Denkens mögen ihre Wurzeln in verschiedenen Gebieten der menschlichen Kultur haben oder in verschiedenen Zeiten, in verschiedenen kulturellen Umgebungen oder verschiedenen religiösen Traditionen. Wenn sie sich nur wirklich treffen, d. h., wenn sie wenigstens so weit zueinander in Beziehung treten, daß eine echte Wechselwirkung stattfindet, dann kann man darauf hoffen, daß neue und interessante Entwicklungen folgen.


Georg Lhotsky & Eva-Maria Stelljes, Wien im Sommer 1985.


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